LITERARKRITIK — FORMGESCHICHTE — REDAKTIONSGESCHICHTE
Die Frage nach den Quellen und Vorlagen der Evangelisten spielt in der gegenwärtigen, besonders unter redaktionsgeschiehtKchen Gesichtspunkten stehenden Arbeit an den synoptischen Evangelien ebenso eine entschieden untergeordnete Rolle wie schon in der von der formgesehichtlichen Methode bestimmten Forschung. Die Zweiquellentheorie wird grundlegend vorausgesetzt, ansonsten sind literarkritische Erwagungen weitgehend ausgeklammert. Das mochte bei der formgeschichtlichen Analyse, die das in den ersten drei Evangelien vorliegende ‘Sammelgut’ auf die kleinsten wahrnehmbaren Formen der Überlieferung zurückfuhren wollte, methodisch gerechtfertigt sein. Wo ‘die Analyse der “kleinsten Einheiten” zum Arbeitsgrundsatz’ erhoben wurde, wo es ‘die hinter den synoptischen Evangelien liegende Geschichte der evangelischen Tradition zu erforschen’ und in den Bereich der mündlichen Tradition zurückzugelangen gait, da konnte die Frage nach den Quellen weithin auβer acht gelassen werden. Das ist aber nicht moglich, wenn sich das Interesse wieder unter Beriicksichtigung der Ergebnisse der formgeschichtlichen Arbeit den Evangelien als ganzen und hier besonders der schriftstellerischen Leistung der Verfasser und den sie bestimmenden Motiven zuwendet. Will man klaren, inwieweit die Evangelisten selbständige Autoren, inwieweit sie nur ‘Sammler’ und ‘Tradenten’ waren, dann ist es unerläβlich, möglichst genau zu ermitteln, was ihnen an vorgeprägtem Material und an Quellen zur Verfugung stand. So richtig es ist, daβ ‘sowohl in der Auswahl wie in der Komposition wie auch in den kleineren redaktionellen Eingriffen in den Text sich die theologische Konzeption des jeweiligen Evangelisten’ kundtun kann, so wichtig ist es auch, die genannten Faktoren nicht für sich, losgelost von erkennbaren literarkritischen Sachverhalten, zu beurteilen.
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